Decke
Ytong Deckensysteme
Ytong Deckensysteme werden aus hochwärmedämmendem Ytong Porenbeton hergestellt. Die statische Eigenschaft der Deckenelemente übernimmt eine in die Elemente eingebaute Bewehrung. Auf diese Weise werden hoher Wärmeschutz und statische Anforderungen perfekt miteinander kombiniert. Hier erfahren Sie, wie Sie Ytong Deckenelemente fachgerecht montieren.
- Baustellenvorbereitung
- Anlieferung
- Montagevorbereitung
- Erforderliche Werkzeuge
- Montage der Ytong Deckenelemente
- Einhängen der Ytong Deckenelemente
- Annehmen der Ytong Deckenelemente am Montageort
- Öffnungen
- Abschließende Montagearbeiten
- Ringanker und Fugenverguss
- Ausbildung der Decke als statisch wirkende Deckenscheibe
- Weiterer Deckenaufbau
- Belastbarkeit während der Bauausführung
- Feuchteschutz nach der Montage
- Besondere Verarbeitungshinweise bei niedrigen Temperaturen
- Baustellensicherheit
Die Ytong Decke für den Wohnungs- und Gewerbebau wird auftragsbezogen aus tragenden Ytong Deckenelementen gefertigt. Diese werden mit Vergussprofil 1 an den Längsseiten ausgeführt.
Die Ytong Decke eignet sich besonders zur Dämmung von Wohnräumen gegenüber nicht oder wenig beheizten Kellerräumen oder Dachgeschossen 2. Die erheblichen Anforderungen aus der Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie die gesteigerten Anforderungen an die U-Werte bei KfW-Effizienzhäusern erfordern höhere Dämmstoffdicken. Die Ytong Decke hilft, diese erheblich zu reduzieren.
Die Verarbeitung erfolgt bei der Decke nach dem Verlegeplan in mehreren Schritten. Nach dem Verlegen der Ytong Deckenelemente werden der statisch notwendige Ringanker und der Fugenverguss ausgeführt.
Baustellenvorbereitung
Wichtig für eine reibungslose Montage: Die vorbereitenden Arbeiten auf der Baustelle müssen vor dem Liefertermin der Ytong Deckenelemente abgeschlossen sein. Dafür sind alle tragenden Wände und Auflagerflächen spätestens am Vortag der Lieferung planeben und höhenparallel herzustellen. Nicht tragende Wände werden erst nach dem Verlegen der Ytong Deckenelemente gemauert und sind elastisch anzuschließen (siehe „Folgearbeiten Deckenuntersicht“).
Anlieferung
Die Spedition liefert die Ytong Deckenelemente termingerecht an. Auf Wunsch laden wir die Elemente auf bauseitig vorbereiteten ebenen und befestigten Lagerflächen sowie auf bauseitig gestellten Kanthölzern ab 3. Um Zeit zu sparen, können die Elemente bei Decken zunächst als Stapel auf die tragenden Wände aufgelegt 4 und später in ihre genaue Position verlegt werden.
Beinhaltet die Bestellung unseren Kranservice, ist bei kleineren Bauvorhaben die Verlegung mit einem Mobilkran direkt vom Lkw 5 möglich – vorausgesetzt die Transport- und Hebewerkzeuge können möglichst nah an das Bauvorhaben heranfahren. Details sind mit dem Fachberater abzustimmen.
Die Gewichtsbelastung der Fahrzeuge von bis zu 40 t Gesamtgewicht erfordert einen standfesten Untergrund der Fahrbahn und der Stellflächen. Montagekräne benötigen eine Standfläche von etwa 6 m Breite und 12 m Länge in unmittelbarer Nähe zum Gebäude. Bei größeren Entfernungen zwischen Anlieferung und Einbauort erfolgt die Montage der Ytong Deckenelemente mit einem Baustellen- oder Mobilkran 6.
Montagevorbereitung
Bevor die Ytong Deckenelemente verlegt werden, sind die lichten Weiten zwischen den Auflagern genau nachzumessen und mit den Planungsunterlagen zu vergleichen. Der Einbau von Ytong Deckenelementen geschieht nach statisch erforderlichen Auflagertiefen, die von der jeweiligen Auflagerkonstruktion abhängig sind. Es ist darauf zu achten, dass die Mindestauflagertiefen nach DIN EN 12602 in jedem Fall eingehalten werden, da Platten mit zu geringen Auflagertiefen nicht ein gebaut werden dürfen.
Erforderliche Werkzeuge
Ytong Deckenelemente werden mit einer speziellen Montagezange verlegt 7, die bei einem Baumaschinenverleih oder gerne auch bei uns ausgeliehen werden kann.
Montage der Ytong Deckenelemente
Ytong Deckenelemente werden nach Abruf termingerecht und liegend auf der Baustelle angeliefert. Diese sollte so weit vorbereitet sein 8, dass ein reibungsloser Ablauf der Montage erfolgen kann. Ytong Deckenelemente werden mit späterem Fugenverguss trocken verlegt, eine Vermörtelung der Längsfugen untereinander ist während der Montage nicht erforderlich.
Einhängen der Ytong Deckenelemente
Die geeignete Montagezange greift die liegend angelieferten Deckenelemente, um sie danach mit dem Kran waagerecht eingehängt zum Einbauort zu transportieren. Dabei dürfen Ytong Deckenelemente nicht über Personen hinweggeführt werden. Mit der Montagezange darf nur das Element mit seiner Eigenlast transportiert werden.
Annehmen der Ytong Deckenelemente am Montageort
Das Element wird zum Einbauort geführt und dort vom Montagepersonal angenommen 9. Die Absturzsicherungen aller Personen müssen dabei gewährleistet sein. Das Montagepersonal nimmt das Deckenelement an und setzt es Fluchtgerecht auf dem vorbereiteten Untergrund ab 10. Sobald die Einbaulage erreicht ist, wird die Montagezange entfernt. Dabei kann das Deckenelement begangen werden. Die auf den Verlegeplänen angegebenen Verankerungen der Platten mit der tragenden Unterkonstruktion sind nach dem Auflegen einzubauen.
Öffnungen
Erforderliche Stahlwechsel 11 für Öffnungen, beispielsweise für Schornsteine und Versorgungsschächte 12, sind während des Montageablaufs gemäß Verlegeplan einzubauen. Nachträglich erstellte Öffnungen in Ytong Deckenelementen sind nur nach Angaben auf dem Verlegeplan zulässig 13.
Abschließende Montagearbeiten
Nach der Montage werden zunächst die vorhandenen Längs- und Querfugen gereinigt, anschließend wird die Ringankerbewehrung und der Vergussbeton eingebaut.
Ringanker und Fugenverguss
Nachdem die Ytong Deckenelemente verlegt sind, erfolgt die Abmauerung für den Ringanker mit Ytong Deckenabstellsteinen 14. Diese werden auf das Mauerwerk gesetzt und übernehmen nach eintägigem Aushärten die Funktion als Ringankerschalung, was eine zusätzliche Abstützung überflüssig macht.
Es folgt der Einbau der Ringankerbewehrung 15 gemäß Verlegeplan sowie den Mindestanforderungen aus der DIN EN 1992 mit 2 Ø 12. Abstandhalter helfen dabei, die erforderliche Mindestüberdeckung der Bewehrung von 2 cm nach DIN EN 1992 einzuhalten. Anschließend geht es an das Befüllen und Verdichten des Ringankers: Hierzu wird Beton C12/15 mit einer maximalen Korngröße von 8 mm eingesetzt 16 17. Bei einem 10 cm breiten und 20 cm hohen Ringanker sind ca. 20 l Beton je laufenden Meter notwendig.
Ytong Deckenelemente werden trocken verlegt und erhalten nach der Montage einen Fugenverguss. Dazu sind zunächst die längsseitigen Fugen von Staub und Rückständen zu reinigen, um anschließend ein Fugeneisen (Betonstahl ≥ Ø 10) einzulegen 18. Dieses wird im Bereich der Ringankerbewehrung jeweils 15 cm abgebogen und bindet damit im Ringanker ein 19.
Anschließend werden die Fugen angefeuchtet und satt mit Vergussmörtel (Mörtelgruppe M10) verfüllt, um damit die Fugeneisen allseitig mindestens 2 cm zu ummanteln. Ist der Mörtel fest, ist die Deckenoberfläche von möglichen Mörtelresten 20 zu befreien. Das Betonieren der Ringanker und das Vermörteln der Plattenlängsfugen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Luftdichtheit für den Blower-Door-Test. Folgearbeiten machen später die normativ geforderte Luftdichtheit ohne zusätzliche Dampfsperren möglich.
Ausbildung der Decke als statisch wirkende Deckenscheibe
Zur Aufnahme horizontaler Lasten aus Windkräften, Erdbeben oder Schiefstellungen kann auf Wunsch die Ytong Decke auch als Deckenscheibe (siehe „Statik“) ausgebildet werden. Hierbei ist vor dem Einbau des Ringankers und des Fugenbetons die statisch erforderliche Fugenbewehrung einzubauen. Angaben hierzu sind im Verlegeplan aufgeführt.
Weiterer Deckenaufbau
Die Decke ist als Vollmontagedecke unmittelbar begehbar. Im weiteren Bauablauf wird nach Rohbaufertigstellung auf die Ytong Deckenelemente ein schwimmender Estrich mit Zusatzdämmung aufgebracht. Dies leistet neben dem Beitrag zur Wärmedämmung auch einen Beitrag zur Schalldämmung zwischen den beiden Geschossen 21.
Belastbarkeit während der Bauausführung
Ytong Deckenelemente sind Vollmontagesysteme. Sie sind sofort selbsttragend und damit unmittelbar nach dem Auflegen und ohne Zwischenabstützungen begehbar. Für weiterführende Arbeiten notwendige Baustoffe können auf den Elementen zwischengelagert werden – die Lastverteilung sollte jedoch gleichmäßig sein. Zudem darf die zulässige Tragfähigkeit der Ytong Deckenelemente nicht überschritten werden.
Feuchteschutz nach der Montage
Sind bei Ytong Deckenelementen über einen längeren Zeitraum keine weiteren Schutzschichten gegen Witterungseinflüsse vorgesehen, empfiehlt sich ein temporärer Rohbaufeuchteschutz, um die hochwertigen Elemente vor zu starker Durchfeuchtung zu schützen. Kurzzeitige Niederschlagsschauer trocknen jedoch schnell wieder, sodass kein Witterungsschutz erforderlich ist.
Besondere Verarbeitungshinweise bei niedrigen Temperaturen
Ytong Deckenelemente sind ein Vollmontagesystem, das sich auch bei niedrigen Temperaturen problemlos verlegen lässt. Einschränkungen bilden jedoch der zu verwendende Dünnbettmörtel sowie der Vergussbeton: Beide dürfen nur bei Temperaturen > 5 C° bzw. frostfrei verarbeitet werden und müssen auch während der Aushärtung frostfrei bleiben. Eis und Schnee dürfen bei Ytong Deckenelementen – wie bei allen Betonflächen – nicht mit Streusalz getaut werden. Beim Winterbau ist also auf andere, geeignete Verfahren zurückzugreifen.
Baustellensicherheit
Für den vorgesehenen Einsatz ist das richtige Gerät entscheidend. Dabei verweisen wir auf die UVV VBG 9 „Krane“ und 9a „Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb“ sowie auf die Bedienungs- und Wartungsanleitung des Lastaufnahmemittel-Herstellers. Bei der Montage sind die notwendigen Absturzsicherungen einzuhalten: Nach den berufsgenossenschaftlichen Regelungen der UVV VBG 37 „Bauarbeiten“ sind Schutzgerüste ab 2 m Absturzhöhe zwingend erforderlich, sodass Fangeinrichtungen vor Baubeginn zu prüfen und an die mögliche Absturzhöhe anzupassen sind.
Öffnungen (z. B. für Treppen und Kaminaussparungen) in Deckenflächen sind während und nach der Montage abzudecken, um die Absturzgefahr auszuschließen. Gleiches gilt für die Ränder von Deckenflächen. Hier sind je nach Erfordernis Schutzgerüste aufzubauen und während der gesamten Bauzeit vorzuhalten.