Kelleraußenwände
Genauso wichtig wie die verschiedenen Wände oberhalb des Erdreichs sind auch die Kellerwände, genauer, die Kelleraußenwände. Haustechnik, Lager oder weitere Wohnräume: Mit sachgerecht geplantem Kellermauerwerk ist alles realisierbar. Es kommt nur auf die bauphysikalischen Details für die Wandkonstruktionen im Außenbereich an – und auf die Kenntnisse des Baugrundes nebst Auflagen des öffentlichen Baurechts. Hier erhalten Sie alle Informationen zum fachgerechten Aufbau einer Kellerwand.
Kellerwände aus Ytong Porenbeton und Silka Kalksandstein
- Warme Kelleraußenwände mit Ytong Porenbeton und Silka Kalksandstein mit Zusatzdämmung
- Kellerräume erfüllen als Wohn- und Nutzfläche alle Anforderungen
- Angenehmes Raumklima
Kellerräume aus Ytong Porenbeton und Silka Kalksandstein bewähren sich seit Jahrzehnten und sollten als erste Wahl bei der Planung berücksichtigt werden. Verschiedene Mauerwerksmaterialien und -abmessungen formen dann hochwertige funktionale Räume oder Wohnräume. Und besonders vor dem Hintergrund des ressourcen- und flächenschonenden Bauens entstehen so auch wirtschaftliche Lösungen.
Tragfähigkeit von Kelleraußenwänden mit zusätzlichen Beanspruchungen
Auf die tragenden Wände im Kellerbereich konzentrieren sich naturgemäß sämtliche Lasten der darüber-liegenden Etagen und wirken so in vertikaler Richtung auf das Mauerwerk ein. Hinzu kommen Belastungen horizontal wirkender Kräfte des Erdreichs und temporär auch anstehender Wasserdruck. Aus Ytong Porenbeton und Silka Kalksandstein bestehendes Mauerwerk nimmt mit der Bemessung nach DIN EN 1996 diese Lasten in vielen Fällen sicher auf. Vorhandene vertikale Auflasten überdrücken horizontal wirkende Kräfte und stellen Standsicherheit her. Bei fehlenden Auflasten nehmen zusätzliche Stahlbetonstützen und -riegel die horizontal wirkenden Erddruckkräfte sowohl seitlich als auch nach oben und unten auf. Nach einer genauen Bemessung der Bauteile wird das Kellermauerwerk in den Gebäudeecken in verzahnter Ausführung hergestellt und das Überbindemaß von lol ≥ 0,4 · hu ist stets einzuhalten. Eine Reduzierung bis auf 0,2 · hu ist bei Elementmauerwerk möglich, wenn dies in der statischen Berechnung berücksichtigt ist.
Dauerhafter Feuchteschutz für hohen Nutzwert der Kellerräume
Kellerwände sind nicht nur hohen Lasten, sondern auch Feuchtigkeit ausgesetzt. Um Schäden am Mauerwerk zu vermeiden und die funktionale Nutzung der dahinterliegenden Räume nicht zu beeinträchtigen, müssen versickerndes Niederschlags- und Oberflächenwasser sowie natürliche Bodenfeuchtigkeit mit gezielten Abdichtungsmaßnahmen vom Gebäude ferngehalten werden. Für die Abdichtung erdberührter Bauteile gilt die DIN 18533. Der Anwendungsbereich beschränkt sich auf die Abdichtung mit bahnenförmigen und flüssig aufzubringenden Abdichtungsstoffen.
Nutzungsabhängiger Wärmeschutz von Kellermauerwerk
Früher meist als Lager oder für die Haustechnik in Gebrauch, ist der Keller heute auch gerne ein Wohnraum. Kelleraußenwände müssen also zunehmend energetisch hochwertig sein, um einen zu großen Wärmeverlust zu vermeiden. Die aktuelle Energieeinsparverordnung gibt daher einen Referenz-U-Wert von 0,35 W/(m.K) vor. In energieeffizient geplanten Gebäuden sollte dieser Orientierungswert jedoch in vielen Fällen unterschritten werden. Monolithisches Ytong Mauerwerk (aus statischen Gründen mit einer Kelleraußenwanddicke von 36,5 cm mit der Steinfestigkeitsklasse 4) erreicht ohne Außendämmung bereits einen U-Wert von 0,31 W/(m.K).
Mit einer unterschrittenen Referenzausführung der aktuellen Energieeinsparverordnung lässt sich der Keller einfach und kostengünstig als monolithische Wand ohne zusätzliche Außendämmung errichten. Eine zusätzliche Dämmung ist jedoch dann notwendig, wenn erhöhte Anforderungen unterhalb des Referenzwertes bestehen. Abhängig vom gewählten Dämmstoff sind U-Werte in Passivhausqualität (U = 0,15 W/(m.K)) möglich, ganz gleich ob das Mauerwerk aus Ytong Porenbeton oder Silka Kalksandstein besteht. Die Wahl der Baustoffkombination und ihrer Verbindung sollte aufgrund der unterschiedlichen Materialeigenschaften bereits in der frühen Planungsphase stattfinden. Die zusätzliche feuchtegeeignete Wärmedämmung sollte auf der Bodenplatte aufstehen, um Scherspannungen zwischen der Dämmplatte und der Außenwand im Bereich der Abdichtungsebene zu vermeiden.

Weitere planungsrelevante Aspekte bei Kelleraußenwänden
Ist der Keller als Wohnraum geplant, regeln ergänzende baubehördliche Auflagen die Belichtung der einzelnen Räume über Lichtschächte oder Geländeabtreppungen. Gleichzeitig stellen sie eine ausreichende Belüftung sicher. Keller mit gemauerten Außenwänden befinden sich meist dort, wo keine ständig anstehende Feuchtigkeit herrscht. So ist die Auswahl von Lichtschächten recht einfach. Anders ist es, wenn sich im Bereich der Lichtschächte erhöhte Feuchtigkeit sammelt. Lichtschächte sollten dann technisch so ausgestattet sein, dass das eindringende Oberflächenwasser schnell abgeführt wird.
Eingebaute außenseitige Wärmedämmschichten müssen beim Anfüllen der Kelleraußenwände gegen mechanische Einflüsse geschützt werden, sonst können sie ab- oder aufreißen und die dahinterliegende Abdichtung verletzen. Auftretende Feuchtigkeit sollte – wenn der natürlich anstehende Baugrund dafür ungeeignet ist – durch eine Drainage vom Gebäude abgeführt werden. Kelleraußenmauerwerk darf erst angefüllt werden, wenn auf dem Mauerwerk eine ausreichende Auflast vorhanden ist. Das bedeutet: Auf den erddruckbelasteten Mauerwerksteilen sollte mindestens die Decke aufliegen und im Idealfall auch das aufgehende Mauerwerk. Statische Vorgaben über die Mindestauflast vor dem Verfüllen sind in jedem Fall zu berücksichtigen. Darüber hinaus sollte der Einbau schichtweise erfolgen und sowohl bei der Planung als auch bei der Bauausführung ist darauf zu achten, dass das Verdichtungsmaterial mit geeignetem und auf den Boden abgestimmtem Gerät bis zur mittel-dichten Lagerung verdichtet wird.
Haustechnikleitungen sind ein weiterer wichtiger Planungsbestandteil. Da sie durch die Kelleraußenwände geführt werden, müssen sie beweglich und widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit sein. Außerdem sollten sie Lasten standhalten, die durch unterschiedliches Setzungsverhalten zwischen dem Erdreich und dem Gebäude entstehen.
Ein Keller schafft Nutzen
Wer auf einen Keller verzichtet, trifft eine endgültige Entscheidung, denn eine nachträgliche Unterkellerung ist nicht möglich. Stattdessen muss man anderweitig wertvolle Lagerflächen in Haus oder Garten schaffen. Die frühzeitige Entscheidung für einen Keller ermöglicht einen hochwertigen Wohn- und Nutzraum im Untergeschoss des Hauses zu einem akzeptablen Preis, gepaart mit einem höheren Wiederverkaufswert des Gesamtgebäudes.
Investitionen in einen Keller sind auch in zeitlichen Abständen ohne Probleme möglich. So befindet sich ein Kellergeschoss zunächst im Rohbauzustand, um es später nach und nach selbst auszubauen. Auch Hausanschlüsse und die Haustechnik finden dort jenen Platz, den Solartechnik, Photovoltaik und Niedrigenergietechnik zunehmend fordern. Und grundsätzlich sind diese Komponenten im Keller besser aufgehoben als im Bereich teurer Wohnflächen.
Konstruktionsbeispiele Kellermauerwerk
Fußpunktausbildung mit Streifenfundament
Darstellung | Ausführungsart | Download |
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Monolithisches Mauerwerk 01-001a | |
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Außengedämmtes Mauerwerk 01-002a |
Fußpunktausbildung mit Stahlbetonbodenplatte
Darstellung | Ausführungsart | Download |
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Monolithisches Mauerwerk 01-003a | |
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Außengedämmtes Mauerwerk 01-004a |
Kellerdecke
Darstellung | Ausführungsart | Download |
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KG: Monolithisches Mauerwerk EG: Monolithisches Mauerwerk 01-005a | |
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Gründung 01-004b |
Treppenhausbereich
Darstellung | Ausführungsart | Download |
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KG: Monolithisches Mauerwerk EG: Monolithisches Mauerwerk 01-009a | |
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KG: Monolithisches Mauerwerk EG: Funktionswand 01-009b |